Petra Roth, Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main
Sehr geehrte Damen und Herren, im schönen Schloss Waldstein, in Duchcov, schrieb Giacomo Girolamo Casanova, Chevalier de Seingalt, seine berühmten Memoiren, durch welche er uns an seinem aufregenden Leben teilnehmen ließ.
Heute lassen die Frankfurter Künstler, die diese Ausstellung mit ihren Werken möglich gemacht haben, die Ausstellungsbesucher an ihrer Sicht der Welt teilnehmen. Diese avancierten künstlerischen Positionen aus Frankfurt sind zugleich auch europäische Positionen. Denn die Künstler verbinden durch die Ausstellung in Duchcov – so wie nur die Kunst es kann – zwei Regionen miteinander, die für Europa eine herausragende Bedeutung haben.
In Nordböhmen lag lange Zeit die Mitte Europas; während Frankfurt heute einen zentralen Platz in Europa einnimmt. Als Schwesterstadt Prags hat Frankfurt zudem stets großes Interesse an der Tschechischen Republik und ihren Regionen gezeigt. Heute, nach dem Fall des »Eisernen Vorhanges«, genießen wir die Freiheit, uns aufs Neue kennen zu lernen. Dazu eignen sich solche Ausstellungen hervorragend.
Mein besonderer Dank für die Realisierung dieses Projekts gilt Herrn Dr. Burkhard Brunn sowie dem tschechischen Honorarkonsul, Herrn Dr. Joachim von Harbou, der freundlicherweise die Schirmherrschaft für die Ausstellung übernommen hat.
Ich bin sehr stolz, dass damit einmal mehr bewiesen wird, dass Frankfurt am Main eine lebendige, kultur- und kunstbegeisterte Stadt ist. Besonders jedoch freut mich, dass die Ausstellung »Buon giorno, Casanova!« Menschen in Tschechien und aus aller Welt an diesem außergewöhnlichen Ort mit aktuellen künstlerischen Positionen konfrontiert.
Ich wünsche allen Beteiligten eine erfolgreiche Ausstellung, allen Besuchern viel Freude und Inspiration und uns allen eine lange, fruchtbare gemeinsame Zukunft des künstlerischen Austausches über Europas schwindende Grenzen hinweg.
Mit freundlichen Grüßen, Petra Roth

 

Dr. Joachim von Harbou, Honorarkonsul der Tschechischen Republik für Hessen
Europa befindet sich in einer überaus bedeutenden Phase seiner Geschichte. Die Erweiterung der EU um eine Reihe neuer mittel-ost-europäischer Länder stellt die historischen Zusammenhänge wieder her. In diesem Prozess stehen meist politische und wirtschaftliche Themen im Vordergrund.
Aber es geht um mehr, nämlich das Entstehen eines Gemeinschaftsgefühls möglichst vieler Europäer. Und dazu gehört in ganz wesentlichem Maße auch die Kultur. Geradezu symbolhaft eignet sich hierfür die zeitgenössische Kunst Frankfurter Maler und der traditionsreiche Ort des Schlosses von Duchcov.
Die deutsch-tschechischen Belange brauchen derartige Projekte, geht es doch um die gemeinsame Zukunft. Mehr noch als die notwendige Aufarbeitung der Vergangenheit sind wir es der kommenden Generation schuldig, Wege zu einem von Zuneigung und Freundschaft geprägtem Verhältnis unserer beiden Länder aufzuzeigen. Daher bin ich Herrn Dr. Brunn für die Initiative für dieses Projekt und dessen Konzeption in besonderer Weise dankbar und wünsche der Ausstellung den verdienten Erfolg.

Mgr. Petr Horák, Kastelan am Staatlichen Schloss Duchcov
Mit großer Sympathie heiße ich die Idee und die Initiative von Herrn Dr. Brunn willkommen, im Staatlichen Schloss Duchcov eine Ausstellung junger Gegenwartskunst aus Frankfurt am Main zu organisieren.
Die Schlossgalerie »Casanova« hat den Besuchern bisher Werke böhmischer Künstler präsentiert; umso interessanter erscheint nun die künstlerische Auseinandersetzung mit den Bemühungen deutscher Künstler. Mein persönlicher Dank gehört daher Herrn Dr. Brunn sowie Frau Andela Gotssmann vom Bürgerverein »Creative« Jílové, die uns bei der Organisation der Ausstellung geholfen hat.
Ich bin überzeugt, dass das Vereinte Europa, als dessen Teil wir uns jetzt schon fühlen, im Zeichen von Freundschaft, Verständigung und Zusammenarbeit stehen wird. Und die Bildende Kunst war und ist schon immer ein Weg gewesen, einander kennen zu lernen, eine Brücke von Herz zu Herz.